Studiengänge müssen praxisnäher und flexibler werden, um junge Menschen für Technikfächer zu begeistern. Das ist beim Besuch von Prof. Marion Halfmann, Präsidentin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, im Bonner Medien-Club deutlich geworden. „Vielleicht müssen wir auch in den Studiengängen zum Teil ein bisschen entmotten“, sagte Halfmann. Frühe Einblicke in Berufsfelder sollen helfen, hohe Abbruchquoten zu senken.
Die Hochschule setzt dabei auf enge Kooperationen mit Unternehmen, interdisziplinäre Studiengänge wie Cybersecurity und stärkere internationale Ausrichtung. Zugleich beklagte Halfmann lange Entwicklungszeiten und knappe Mittel. 90 Prozent des Budgets kommen vom Land NRW – Spielräume bleiben gering. Neue Potenziale sieht Halfmann in der wissenschaftlichen Weiterbildung für Unternehmen. Voraussetzung: bessere gesetzliche Rahmenbedingungen und Anrechnung auf die Lehre. „Jetzt ist die Frage Geld“, so Halfmann. Das sei ein schwieriges Feld.
Richard Bongartz