Aktuelles und News vom BMC

Eine begrünte Lobby beim Eintreten: Die Orangery des Climate Towers weist in der Lobby schon darauf hin, wieso der Klimaturm der UN seinen Namen trägt. Ein Besuch.

100 ausgewählte Bürger und 50 dem Thema verbundene Experten: Sie alle machen sich in Foren darüber Gedanken, wie die Stadt Bonn bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden kann. Ein hoch gestecktes Ziel, denn um das zu erreichen kommt, es auf jeden Bonner an. Bonn4Future will die Menschen motivieren, nicht doktrinieren. Das erfuhren 16 BMCler beim Hausbesuch im Pavillon an der Budapester Straße.

„Wer glaubt, dass wir das bis 2035 schaffen?“, fragte Bonn4Future-Erfinderin Gesa Maschkowski in die Runde. Eine Hand ging nach oben. Doch zur Ehrenrettung glaubten die meisten, dass bis dahin viele der Ziele erreicht werden. Die Ernährungswissenschaftlerin, Mitarbeiter Alex Wernke und Architektin Monika Hallstein von der Stadt Bonn erklärten das Konzept, warum eine gute Dämmung künftig so wichtig ist oder wieso die normalen Möhren an der Kasse zwar billiger sind als ihre Bio-Geschwister, das dem Verbraucher am Ende aber teuer zu stehen kommt.

Natürlich drehte es sich auch um die Rolle der Journalisten, es ging um Bonner Bausünden, Fotovoltaik, (Reise-) Verkehr und vieles mehr. Ein faszinierender Einblick angesichts des Klimawandels in unsere persönliche Zukunft.

Bonn4Future läuft mit dem vierten Klimaforum nun wieder zu Hochform auf. Das findet statt am 9./10. September. Mehr auf beteiligung.bonn4future.de/de.

Richard Bongartz

Wer bist du?

Malena Reimelt, leidenschaftliche Rad- und Skifahrerin. Mitten in der bunten Karnevalszeit 2019 bin ich für meine Stelle bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH von Berlin nach Bonn gezogen. Dort arbeite ich als Projektmanagerin für Kommunikation für das Bündnis für nachhaltige Textilien und die Initiative Globale Solidarität. In beiden Vorhaben geht es um menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten in globalen Lieferketten.

 

Warum bist du im BMC?

Harry Kolbe erzählte mir beim Beachvolleyball an der Beueler Sportfabrik vom BMC. Beigetreten bin ich vor etwa einem Jahr für den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in der Region. Auch die Hintergrundgespräche finde ich klasse!

 

Bier oder Wein oder Wasser? Eine Empfehlung dazu?

Tagsüber viel Wasser und Kaffee. Abends gern auch ein Bier, Wein oder ein Aperol Spritz.

 

Welche Schlagzeile würdest du morgen gerne in deinem liebsten Medium lesen?

Frieden in der Ukraine

 

Welchen Ratschlag kannst du nicht mehr hören?

„Bleib wie du bist!“
Das ist sicher immer gut gemeint, mir jedoch etwas zu statisch. Noch schöner wäre es doch, der oder die Beratschlagte, behält seine guten Eigenschaften bei, aber entwickelt sich auch weiter und gewinnt weitere hinzu.

 

Welche Begabung hättest du gerne?

Mehr Geduld.

 

Welcher Mensch hat dich beeindruckt?

Kürzlich erst die Landrätin für den Kreis Ahrweiler und unsere diesjährige Bröckemännche-Preisträgerin Cornelia Weigand beim BMC-Hintergrundgespräch

 

Schönstes Foto das du hast?

Ich musste als erstes an diesen Schnappschuss denken:

Zwischen Bachelor und Master habe ich einen Freiwilligendienst in Kolumbien gemacht und war für eine Woche mit anderen kulturweit-Freiwilligen in Peru. In Cusco sind wir diesem Jungen begegnet. Seine Eltern verkaufen in einem kleinen Laden Mützen, Schals und Pullover. Ganz stolz und aufgeweckt hat er uns eine Mütze nach der an-deren präsentiert. Es war ein schöner Moment und das Foto macht mir immer gute Laune!

 

Kennst du einen guten Witz?

Bestimmt, aber er fällt mir gerade nicht ein.

 

Was ist deine liebste Ausrede?

Bin unterwegs – stimmt sogar meist wirklich.

Foodkrise, Klimawandel und Corona: drei aktuelle Probleme, die im Zusammenhang stehen. Warum das so ist, erklärte Professor Joachim von Braun beim Bonner Medienclub.

Landrätin Cornelia Weigand erhält den Bröckemännche-Preis 2022

Bonner Medien-Club: Preisträgerin steht für klare Analysen, deutliche Worte und ein zupackendes Krisenmanagement

Die frisch gewählte Landrätin des Kreises Ahrweiler Cornelia Weigand wird die diesjährige Bröckemännche-Preisträgerin. Das hat der Bonner Medien-Club, eine Vereinigung von rund 250 Medienschaffenden und Kommunikationsverantwortlichen, heute bekanntgegeben. Die Preisverleihung soll im Rahmen des Neujahrsempfangs des BMC stattfinden, der in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie in den Sommer verschoben wird.

Cornelia Weigand (Jahrgang 1971, geboren auf Sylt) hat in Bonn Biologie studiert und war danach unter anderem für ein internationales Medizinprodukte-Unternehmen in Liechtenstein tätig. Von 2019 bis 2022 war sie Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Die Flutkatastrophe von Juli 2021 wurde für Weigand – wie für viele andere Verantwortliche in Politik, Verwaltung und Organisationen – zur Bewährungsprobe. Früher als andere erkannte sie deren Tragweite und drängte darauf, Katastrophenalarm auszulösen. Nach der Flut erwies sie sich als versierte Krisenmanagerin, die weit über die 11.000-Seelen-Gemeinde hinaus wahrgenommen wurde. Ihr Entschluss, nach dem Ausscheiden des bisherigen Landrats selbst für das Spitzenamt zu kandidieren, fand viel Resonanz. Bei der Landratswahl Ende Januar wurde sie schließlich bereits im ersten Wahlgang mit 50,2 Prozent gewählt.

Die parteilose Politikerin lege einen Grad an Eigenständigkeit an den Tag, der heute nur noch selten zu finden sei, sagt der Vorsitzende des Bonner Medien-Clubs, Prof. Dr. Andreas Archut: „In der Flutkatastrophe hat sie bemerkenswerte Qualitäten bewiesen, die zu ihrer Auszeichnung mit dem Bröckemännche-Preis geführt haben.“

Die Flutkatastrophe stellt einen Wendepunkt in der Geschichte des Ahrtals dar. Die Krise hat vermeintliche Gewissheiten in Frage gestellt. In einem von ihr als Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr initiierten offenen Brief an die Bundeskanzlerin und die rheinland-pfälzischer Ministerpräsidentin hatte Weigand zehn Punkte aufgelistet, die unmittelbar erforderlich sind, aber auch in die Zukunft weisen. Immer wieder hat sie die Notwendigkeiten angemahnt, die der Ahrregion die Zukunft sichern sollen. Dazu gehört nationale und internationale Expertise bei der Entwicklung eines Hochwasservorsorgekonzepts. Die Ahr könne Modellregion für andere gleichartige Gewässer in Deutschland werden.

Kaum zufrieden zeigt Weigand sich auch mit dem Fortgang des Wiederaufbaus, indem sie die Meinung der Landesregierung Rheinland-Pfalz relativiert, es sei schon viel getan worden. Zwar sei die Ahrregion inzwischen vieles „aufgeräumt“, aber die Etappenziele auf dem Weg zur „Heilung“ seien nicht erkennbar. Konkret fehle es auch an Auszahlungen aus dem Wiederaufbaufonds, mahnt sie immer wieder an. Um schneller voranzukommen, sei die Ausweisung einer Sonder-Bauzone und einer Sonder-Wirtschaftszone nötig. Auch konkrete Bebauungspläne ließen auf sich warten. Weigands Aussage, dass sie sich manchmal wie Don Quijote fühle, spricht Bände, wobei die Windmühlen Land und Bund sind.

Dass die Menschen an der Ahr sich einen Neuanfang jenseits der bekannten Politikkonzepte wünschen, haben sie bei der Wahl im Januar unter Beweis gestellt. Im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau hat man sich im Landkreis Ahrweiler hochgesteckte Ziele gesetzt: Cornelia Weigand möchte mit neuen Energie- und Verkehrskonzepten die Weiterentwicklung der Region nachhaltig und resilient gestalten. „Es wird also noch viele Gelegenheiten geben, Bröckemännche-Qualitäten zu beweisen“, sagt der BMC-Vorsitzende.

Wer den Bröckemännche-Preis erhält, entscheidet jedes Jahr der Vorstand des BMC. Alle Mitglieder und auch alle bisherigen Preisträger können Vorschläge einreichen.

 

Über den Bonner Medien-Club

Der Bonner Medien-Club ist die Vereinigung von mehr als 200 Mitgliedern, die als Journalisten und Pressesprecher in Bonn oder der Region leben und/oder arbeiten. Zweck des BMC ist die Pflege der Beziehungen seiner Mitglieder untereinander und zu den Behörden, Institutionen und anderen Einrichtungen des öffentlichen Lebens in der Region. Der BMC veranstaltet Hintergrundgespräche mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie Hausbesuche bei Einrichtungen in Bonn und Umgebung.

 

Über das Bröckemännche

Namensgeber des Bröckemännche-Preises ist eine Sandsteinfigur an der Bonner Kennedybrücke, deren Miniaturausgabe jährlich als Preis verliehen wird. Das Bröckemännche wurde ursprünglich von den Bonnern am Beueler Brückenkopf der ersten Bonner Rheinbrücke installiert. Es hält sein Hinterteil ins Rechtsrheinische und streckt den Bewohnern die Zunge heraus. Hintergrund war die Tatsache, dass das damals noch unabhängige Beuel kurz vor der Fertigstellung der Brücke seine Beteiligung an den Baukosten zurückzog. Die Bonner hatten daher die gesamten Kosten zu tragen und setzten dem Beueler „Verrat“ mit dem Bröckemännche ein ganz besonderes Denkmal. Die Brücke wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, das Bröckemännche konnte jedoch aus den Trümmern geborgen werden und erhielt in den 50-er Jahren eine neue Ausrichtung als „Gruß“ an das mit Bonn um den Regierungssitz konkurrierende Frankfurt am Main. Es gibt Stimmen, die nach der Hauptstadtentscheidung des Deutschen Bundestags wiederum eine Neuausrichtung des steinernen Männchens Richtung Nordosten befürworten. Dies ist jedoch bislang nicht geschehen. Der Bröckemännche-Preis des Bonner Medien-Clubs richtet sich an Menschen, die im Sinne der Symbolik des Sandstein-Männchens wirken: mutig, kritisch, ironisch, direkt und eben nicht so, wie jeder andere auch. Zu den prominenten Preisträgern der 1999 erstmals vergebenen Auszeichnung gehören Unternehmer Dr. Hans Riegel (Haribo), Bundesminister a.D. Wolfgang Clement und Beethovenfest-Intendantin Prof. Dr. Nike Wagner. Der letztjährige Preisträger war Ludwig van Beethoven, der anlässlich seines 250. Geburtstags geehrt wurde.

Wer bist du? Ich bin Sonja Kattwinkel. Ich leite die Unternehmenskommunikation der Volksbank Köln Bonn und bin darüber hinaus Pressesprecherin der Genossenschaftsbank. Ich bin ein waschechter Immi: in Wuppertal geboren, […]

Wer bist du?

Ich bin Lisa Inhoffen und als Redakteurin beim General-Anzeiger in der Lokalredaktion Bonn tätig. Meine Schwerpunktthemen sind Kommunalpolitik und Schule. Ehrenamtlich engagiere ich mit seit vielen Jahren in der evangelischen Kirche in Bonn.

Warum bist du im BMC?

Ich bin quasi Mitglied der ersten Stunde. Als der BMC 1988 gegründet wurde, habe ich gerade beim GA volontiert. Die Initiative ging auf unseren heutigen Ehrenvorsitzenden Werner D’hein und des verstorbenen früheren Rundschau-Lokalchefs Georg Dreher zurück und ich fand sie super. Danke den beiden dafür! Im Gegensatz zu den Kollegen der sogenannten Hauptstadt-Presse hatten wir damals als regionale Medienleute kein wirkliches Netzwerk, doch jeder von uns weiß, wie wichtig das ist. Das zeigte sich erst recht nach dem Regierungsumzug. Auch nach mehr als 30 Jahren Mitgliedschaft freue ich mich nach wie vor auf unsere Treffen, spannende Begegnungen und natürlich auf die Hintergrundgespräche. Der Club hat es im Gegensatz zu vielen anderen Institutionen geschafft, auch immer wieder Nachwuchs für den BMC zu begeistern und zu gewinnen und so lebendig wie zu seinen Anfängen zu bleiben. Ups, jetzt habe ich doch beinahe einen kleinen Werbeblock geschaltet….

Bier oder Wein oder Wasser? Eine Empfehlung dazu?

Kein Bier, dafür gerne einen guten Grauburgunder. Wasser lieber con Gas.

Welche Schlagzeile würdest du morgen gerne in deinem liebsten Medium lesen?

Die Opfer der Flutkatastrophe an Ahr, Erft und Swist werden voll umfänglich entschädigt

Welchen Ratschlag kannst du nicht mehr hören?

Ratschläge sind für mich oftmals tatsächlich wie Schläge. Deshalb höre ich meistens nicht so genau hin…vor allem, wenn jemand sagt, mir einen „gut gemeinten“ Ratschlag geben zu wollen.

Welche Begabung hättest du gerne?

Gute Witze zu behalten. Ich vergesse sie leider zu schnell….Ich finde Humor so wichtig in unserem Leben.

Welcher Mensch hat dich beeindruckt?

Meine jüngste Schwester, wie sie mehr als ein Jahrzehnt mit ihrer furchtbaren Krebserkrankung gekämpft hat und bis zum Schluss optimistisch und hoffnungsvoll geblieben ist. Leider hat sie den Kampf verloren.

Schönstes Foto das du hast?

Meine Familienfotos.

Kennst du einen guten Witz?

Das ist es ja. Ich vergesse sie zu schnell.

Was ist deine liebste Ausrede?

Sag ich nicht. Dann kennt sie jeder.

Der Titel des Siegerfotos „Er-schöpft“ spricht Bände: Es zeigt die mühselige Arbeit nach der Flutkatastrophe. Der Bonner Fotograf Benjamin Westhoff hat damit den Journalistenpreis „NRW-Pressefoto des Jahres“ gewonnen.

Die Flut: Unter diesem Titel bietet der General-Anzeiger einen Podcast, der sich in sechs Teilen mit der Unwetterkatastrophe vom Juli 2021 beschäftigt.