Neujahresempfang 2018
So viel Lob erhalten Gastgeber selten. Und – was besonders wichtig ist: Das Lob ist ehrlich gemeint. Denn der Gastgeber kennt nahezu alle seine Gäste, und die würden schon Kritik äußern; daran zweifelt niemand. Wer diese Eingangssätze liest weiß, dass hier nur von einer Veranstaltung die Rede sein kann: vom Neujahrsempfang 2018 des Bonner Medien-Clubs. Mehr als 250 Gäste, inclusive BMC-Mitglieder und Förderer, waren am vergangenen Montag ins Funkhaus der Deutschen Welle gekommen, um der Verleihung des Bröckemännchens beizuwohnen.
Der Vorstand hatte sich für Ulrich Kelber entschieden – jenen SPD-Politiker, der im September 2017 zum fünften Mal den Adenauer-Wahlkreis eroberte, nachdem er die Karriere-Leiter Stufe für Stufe, vom Rats-Ausschussmitglied über die Bezirksvertretung und den Stadtrat bis ins Hohe Haus erklommen hatte und nun als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz nach Berlin musste – oder doch besser: durfte. („Musste“ insofern, als der „Beueler Jong“ Kelber seine Großfamilie nun noch seltener sieht als bereits zuvor).
Was Kelber primär jedoch als jemanden auszeichnet, der „wider den Stachel löckt“, sind andere, wichtige(re) Argumente: Zum einer ist er kein „Mit-dem-Strom-Schwimmer“. Will heißen: Er kämpft für seine Überzeugungen, zum Beispiel für einen raschen Kohleausstieg – im Gegensatz zur abgewählten First Lady in Düsseldorf, Hannelore Kraft. Die Genossin tat denn auch alles dafür, dass Kelber keinen sicheren Listenplatz erhielt. Ätsch: Dumm gelaufen, Frau Kraft. Uli holte einfach das Direktmandat.
Und zum anderen ist für ihn Bürgernähe nichts, was ihm drei Wochen vor einer Wahl einfällt. Seine kontinuierlichen Bürgersprechstunden oder sein Nachhaken bei den „richtigen Stellen“, wenn Bürger Knatsch mit Verwaltung(en) haben, sind dafür nur zwei von vielen Eigenschaften, die ihn in Bonn bekannt und populär gemacht haben. In viel schönere (und, wie soll´s anders sein, humorvolle) Worte hat das Loblied auf den 49Jährigen der Laudator gekleidet: Andreas Etienne, Chef der Springmaus. Passende Worte hat natürlich auch unser Vorsitzender Andreas Archut gefunden [Text].