Aufregende Hotellerie auf dem Venusberg
BMC-Mitglieder und -Förderer ließen sich die Einladung zum Hausbesuch im V-Hotel am Haager Weg nicht entgehen. Sie sollten nicht enttäuscht das gastliche Haus verlassen. Was Geschäftsführerin Christina Voit präsentierte, ist vermutlich in Bonn und der Region einmalig.
Voits Vater Harald hatte 2012 die nach zwölfjährigem Leerstand arg heruntergekommene Immobilie erworben, um sie zu neuem Leben zu erwecken. „Das nachhaltigste Gebäude ist das, das bereits steht“, erklärt Voit auf der Webseite und macht den Stellenwert der Nachhaltigkeitsphilosophie der Inhaberfamilie deutlich.
Nach zwölfmonatigem Umbau und kräftezehrenden Verhandlungen mit diversen Behörden eröffnete das Haus im Jahr 2013. Die Voits verfügen über das Hoteliers-Gen, gründete schon Ururgroßvater Jean das legendäre Hotel Casselsruhe ebenfalls auf dem Venusberg. Christina Voit sprang dennoch ins kalte Wasser, als ihr Vater sie mit dem Vorschlag überraschte, die Hotelleitung zu übernehmen. Mit einem Studium der Kunstgeschichte zielte ihre Lebensplanung ursprünglich in eine ganz andere Richtung. Mittlerweile blickt das V-Hotel, wobei das V wahlweise für Voit oder für Venusberg steht, auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurück.
Beim Rundgang begegnen den Gästen auf Schritt und Tritt die Kreativität und die mutige Extravaganz von Christina Voit. Graffiti- und Streetart-Künstler, darunter der Bananen-Sprayer Thomas Baumgärtel, durften das Haus gestalten. Deren Werke stehen im Kontrast zu den zumeist großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien des Bonner Kult-Fotografen Camillo Fischer. Wo Bonns Hauptstadtgeschichte mit ihren Politgrößen so lebendig wird, kann es passieren, dass Gäste mit anderer politischer Prägung um den Austausch der Bilder bitten, weiß die Inhaberin zu berichten.
Blockheizkraftwerk, Solaranlage, E-Tankstelle, Wärmepumpen, CO2-Messgeäte in den Tagungsräumen, weitgehend papierlose Kommunikation mit den Gästen – die BMC-Besucher durften mit NFC-Chipkarten (Near Field Communication-Technik) einchecken – bis hin zum süßen Willkommensgruß aus veganer Schokolade, selbstredend in umweltverträglicher Verpackung, bringen das Vier-Sterne-Haus dem Ziel der CO2-Neutralität näher. Auch die Kooperation mit dem Bonner Öko-Projektentwickler Woodify passt in das nachhaltige Konzept der Voits.
Bis zum Jahresende sollen 10.000 Quadratmeter Wald im Bergischen Land unter Schutz gestellt werden und für 30 Jahre sich selbst überlassen bleiben. Aktuell sind schon über 6.240 qm geschafft; jeder zahlende Gast hilft durch seine Buchung mit, das Ziel zu erreichen.
Wer demnächst Gäste in Bonn unterbringen möchte oder Tagungsräume sucht, findet am Randes des Kottenforstes ein optimales Angebot. Die Preise für die 35 Zimmer, sieben Suiten und die drei aus Zirbenholz gebauten Baumhäuser werden je nach Auslastung tagesaktuell kalkuliert.
Mehr auf v-hotel.de.
Willi Wester