Mut und Verantwortung: BMC feiert mit zahlreichen Gästen auf der Godesburg einen neuen Preisträger

Jörg Haas (Mitte) erhält das Bröckemännche vom BMC-Vorsitzenden Andreas Archut (links). Uni-Rektor Michael Hoch hatte die Laudatio auf Haas gehalten.
Unter großer Anteilnahme von fast 300 Gästen auf der Godesburg hat der Bonner Medien-Club (BMC) bei seinem diesjährigen Sommerempfang den Unternehmer Dr. Jörg Haas mit dem Bröckemännche-Preis geehrt.
Der BMC musste den Veranstaltungsort kurzfristig wechseln, da die Deutsche Welle den Empfang aus organisatorischen Gründen nicht in ihrem Funkhaus-Garten beherbergen konnte. „Clubwirtin“ Lydia Lohmeier sprang mit ihrem Team ein und bereitete dem BMC und seinen Gästen auf der Godesburg einen schönen Rahmen für das Fest, an dem dieses Mal auch die Partnerinnen und Partner der Mitglieder teilnehmen konnten.
In seiner Begrüßung erzählte BMC-Vorsitzender Prof. Dr. Andreas Archut von den fatalen Folgen der „multiplen Krisen“ unserer Zeit. Krieg in der Ukraine. Krieg in Gaza. Klimawandel. Überschwemmungen in Süddeutschland – die Flut der schlechten Nachrichten macht was mit den Menschen. „Die kollektive Abstumpfung gegenüber katastrophalen Nachrichten geht Hand in Hand mit dem Abschieben der eigenen Verantwortung“, zitierte er die ZEIT. Und er setzte dagegen, dass es doch immer noch Menschen gibt, die sich gegen alle Trends engagieren und Verantwortung übernehmen, beispielsweise in der Kommunalpolitik. Den Medien komme eine Schlüsselrolle zu, weil sie mit der Berichterstattung über Politik, das „Image“ der Politikerinnen und Politiker prägen.
Menschen Mut zu machen und Verantwortung zu übernehmen, seien auch Qualitäten des diesjährigen Bröckemännche-Preisträgers: „Jörg Haas ist Unternehmer im besten Sinne des Wortes. Er hat nicht nur unternehmerische Interessen im Blick, sondern auch das Gemeinwohl.“ Mit seinem Engagement für den Digital Hub Bonn habe er sehr erfolgreich Menschen bei der Gründung von Digitalunternehmen begleitet.
„Seine positive Gestaltungskraft und seine Aufbauleistung sind bemerkenswert“, sagte Archut über Jörg Haas. Der widersprach nicht, sondern betonte, dass er sich durchaus in der Definition des Bröckemännche-Preises wiedererkennen könne. „Gegen den Stachel zu löken bedeutet für mich nicht, unfreundlich zu sein, die Etikette zu verlassen oder Menschen persönlich zu beleidigen“, so Haas. Meinungsfreiheit sei ein hohes Gut, andere Meinungen erwünscht, denn „meistens haben alle ein bisschen Recht“.
Meinungen müsse man aussprechen, auch wenn sie vielleicht nicht allen gefallen. Und genau das Tat der frischgebackene Preisträger, indem er zehn Thesen „als Mahnung für die wunderschöne Stadt Bonn“ vortrug. In den dabei aufgeführten Ratschlägen war für viele etwas dabei. So forderte Haas mehr Vertrauen und Freiraum für Führungskräfte und das Leistungsprinzip in der öffentlichen Verwaltung. „3.500 motivierte Angestellte sind besser als 7.000 Verängstigte.“ Haas warnte dafür Ökologie und Okonomie gegeneinander auszuspielen. Die Wirtschaft sei ein entscheidender Standortfaktor, denn: „Ohne Moos nichts los…“ Haas plädierte für Investitionen zugunsten von Kindern und jungen Leuten und die Entwicklung einer Zukunftsvision für die Bundesstadt.
Für die Laudatio auf Dr. Haas hatte der BMC jemanden gewonnen, der es gewohnt ist, Brücken zu bauen – etwa zwischen seiner Universität und der Stadtgesellschaft. Der Rektor der Exzellenzuniversität, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, fand sehr persönliche würdigende Worte für den Preisträger, den er seit vielen Jahren kennt. Seine Laudatio war eine sehr persönliche Hommage an den Menschen Jörg Haas mit seinen vielen bekannten und weniger bekannten Fassetten, die Prof. Hoch im Gespräch mit Freunden und Wegbegleitern als Vorbereitung auf den Abend herausgearbeitet hatte.
Besonders stark vertreten war beim Sommerempfang die Riege der Bröckemännche-Preisträger mit Prof. Hans-Jürgen Biersack, Marlies Stockhorst für den Bönnschen Karneval, Dr. Andrea Niehaus, Monsignore Wilfried Schumacher, Landrätin Cornelia Weigand und dem Geschäftsführer von Germanwatch, Dr. Gerold Kier.