Der Bonner Medien-Club ehrt den Bonner Konzertveranstalter Ernst-Ludwig „Ernest“ Hartz mit seinem Bröckemännche-Preis 2025. Die Auszeichnung würdigt Hartz‘ jahrzehntelangen, unbeirrbaren Einsatz für die Bonner Livekultur. Der Preis wird im Rahmen des Sommerempfangs des BMC im August verliehen. Die Laudatio wird BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken halten, dem dies eine „Herzensangelegenheit“ ist. Der Bröckemännche-Preis des Bonner Medien-Clubs wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich mutig, kritisch und unkonventionell in die öffentliche Debatte einbringen oder besondere Leistungen für die Stadtgesellschaft vollbracht haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen u.a. Dr. Hans Riegel, Wolfgang Clement und Prof. Dr. Nike Wagner.
Alles begann in einer Schulaula
Seit 48 Jahren prägt Ernest Hartz das Konzertleben der Region. Was 1977 mit einem ersten ausverkauften Konzert in der Aula des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums in Bad Godesberg begann, entwickelte sich zu einer beeindruckenden Karriere mit Auftritten von Künstlern wie BAP, Level 42, Roger Chapman, Suzanne Vega, Peter Gabriel oder Marillion. Legendär sind auch seine Großveranstaltungen im Müngersdorfer Stadion sowie seine langjährige Bespielung des Bonner Museumsplatzes von 1996 bis 2011 – mit internationalen Stars wie Joe Cocker, Pink Floyd, Genesis oder Van Morrison. Mit der Gründung des KunstRasen-Geländes am Bonner Rheinufer schuf Hartz zusammen mit Martin Nötzel einen neuen Ort für Open-Air-Kultur, der seither Größen wie Bob Dylan, Santana, Joan Baez, Sting oder Patti Smith nach Bonn brachte. Gegen Widerstände – etwa Lärmschutzauflagen oder Skepsis aus Verwaltung und Politik – setzte Hartz seine Vision durch. Die Umsetzung gelang 2012 auch dank der Unterstützung des damaligen Oberbürgermeisters Jürgen Nimptsch.
Bonn ist Hartz zu großem Dank verpflichtet
Der Vorstand des Bonner Medien-Clubs würdigt mit der Preisvergabe die Ausdauer und den unternehmerischen Mut des Preisträgers: „Ein halbes Jahrhundert lang hatte Ernest Hartz viele Gelegenheiten, Bröckemännche-Qualitäten zu beweisen“, sagt der Vorsitzende Prof. Dr. Andreas Archut. „Auch unter widrigen Bedingungen verfolgte er seine Vision und schuf für viele Bonnerinnen und Bonner unvergessliche Konzerterlebnisse. Bonn ist Hartz zu großem Dank verpflichtet. Und der BMC würdigt seine Standhaftigkeit nun mit dem Preis für die Hartnäckigen, die wider den Stachel löken.“ Trotz aller Herausforderungen – zuletzt auch durch die Corona-Pandemie – hat sich Hartz immer wieder neu erfunden. Ohne öffentliche Förderung stemmt sein Team jährlich Events mit mehreren Millionen Euro Umsatz – mit Leidenschaft, Mut und einer klaren Haltung. Hartz selbst erinnert sich mit einem Augenzwinkern an die „goldenen Zeiten“ der Livekonzerte – etwa an ein exklusives Soundcheck-Erlebnis mit David Bowie in der Loreley: „Wir saßen da mit rund 50 Leuten in diesem tollen Amphitheater und haben quasi ein Privatkonzert bekommen.“
Preisverleihung im August
Die Preisverleihung findet im Rahmen des Sommerempfangs des Bonner Medien-Clubs am 18. August in Bonn statt. Die Laudatio auf den Preisträger wird ein langjähriger Weggefährte von Ernest Hartz halten, der Musiker Wolfgang Niedecken. Der Frontmann von BAP ließ den BMC wissen, dass es ihm eine „Herzensangelegenheit“ sei, die Laudatio auf Hartz zu halten.
Fotos: Benjamin Westhoff