Bei seinem traditionellen Neujahrsempfang hat der Bonner Medien-Club am Dienstag, 20. Januar 2015, den Bröckemännche-Preises an Dr. Monika Wulf-Mathies verliehen. Die Veranstaltung fand im Funkhaus der Deutschen Welle, Kurt-Schumacher-Straße 3, 53113 Bonn, statt. Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Dr. Barbara Hendricks.
Im Rahmen des Neujahrsempfangs verleiht der BMC traditionell das „Bröckemännchen“. Diesjährige Preisträgerin ist die frühere ötv-Vorsitzende und EU-Kommissarin a.D. Dr. Monika Wulf-Mathies. Die Wahl fiel auf Monika Wulf-Mathies, weil sie Vorbildliches im Sinne des Bröckemännchens geleistet hat. Bekannt wurde sie als erste Frau an die Spitze einer DGB-Gewerkschaft. Als Vorsitzende der Gewerkschaft ötv, der zweitgrößten Einzelgewerkschaft Deutschlands, setzte sie u.a. die Einführung einer Frauenquote für Führungspositionen durch. Nach weiteren beruflichen Stationen als Mitglied der Europäischen Kommission und als Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit bei der Deutschen Post DHL engagiert sich Dr. Wulf-Mathies heute in vielfältiger Weise ehrenamtlich. Sie war stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrats der Universität Bonn und ist Schirmherrin des Hospizvereins Bonn sowie Vorsitzende des Vereins Fest.Spiel.Haus.Freunde e.V. und des Kuratoriums der Beethoven-Stiftung. Heute gehört sie zu den sichtbarsten und beständigsten Verfechtern der Errichtung des Beethoven-Festspielhauses in Bonn.
Über die Preisträgerin
Dr. Monika Wulf-Mathies, 1942 in Werningerode geboren, studierte Geschichte, Germanistik und Volkswirtschaft an den Universitäten Hamburg und Freiburg (Promotion zum Dr. phil.). Seit 1968 ist sie mit dem Astrophysiker Dr. Carsten Wulf-Mathies verheiratet. Monika Wulf-Mathies ist seit 1965 Mitglied der SPD. Von 1982 bis 1994 führte sie als Vorsitzende die Gewerkschaft ÖTV. Von 1995 bis 1999 gehörte Wulf-Mathies der Europäischen Kommission an, in der sie für Regionalpolitik und den Ausschuss der Regionen verantwortlich war. Von 2001 bis 2008 leitete sie den Zentralbereich Politik und Nachhaltigkeit bei der Deutschen Post DHL. Monika Wulf-Mathies ist Ehrenvorsitzende der Europäischen Bewegung Deutschland e.V., Mitglied im Senat der Leibniz-Gemeinschaft und Vorsitzende des Kuratoriums der Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn. Als Vorsitzende des Vereins Fest.Spiel.Haus.Freunde e.V. engagiert sie sich für die Errichtung eines Beethoven-Festspielhauses in Bonn. Dr. Wulf-Mathies wohnt in Bonn-Bad Godesberg.
Über das Bröckemännche
Mit dem „Bröckemännche“ (Brückenmännchen) wird seit 1999 alljährlich eine Persönlichkeit aus Bonn und der Region ausgezeichnet, die „wider den Stachel löckt“, sich nicht in Schablonen pressen lässt, den Mut zum Unkonventionellen hat, gegen den Strom schwimmt etc. Alle Mitglieder des Bonner Medien-Clubs können potentielle Preisträger nominieren. Die Auswahl trifft der Vorstand des BMCs. Namensgeber des Preises ist eine Sandsteinfigur an der Bonner Kennedybrücke, deren Miniaturausgabe jährlich als Preis verliehen wird. Das Bröckemännche wurde ursprünglich von den Bonnern am Beueler Brückenkopf der ersten Bonner Rheinbrücke installiert. Die Figur hielt mit herausgestreckter Zunge ihr Hinterteil ins Rechtsrheinische. Sie erinnerte damit an den Umstand, dass sich weder der preußische Staat, noch das damals eigenständige Beuel an den Baukosten der 1898 eröffneten Brücke beteiligt hatten. Nach der Zerstörung der Brücke im Zweiten Weltkrieg wurde eine Replik des Bröckemännches an der neuen Brücke angebracht. Diesmal auf Bonner Seite und mit einer neuen Ausrichtung, nämlich als „Gruß“ an das mit Bonn um den Regierungssitz konkurrierende Frankfurt
am Main.
Zu den mit dem Bröckemännche Ausgezeichneten gehören Journalisten wie die WDR-Intendantin Monika Piel, Politiker wie Wolfgang Bosbach und Autoren wie der Arzt Dr. Manfred Lütz. 2014 erhielt der damalige Vorsitzende des Bundesrechnungshofs, Prof. Dr. Dieter Engels, die Auszeichnung.